Teufelsmoor + Vegesack Mai 2025


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Gestern noch Sonne pur, heute durchwachsen bis grau. Norddeutsch eben. Wohin heute, wo mir die Decke schon wieder auf den Kopf fällt und die Umgebung auf den Senkel geht? Hamburg? Geht nicht, Autobahn dicht. Bremen ist für mich no-go-Area. Bremerhaven ist mit zu weit weg, und es ist zu spät, um noch »Grosse Pötte Tour inklusive Seehundbänke« zu machen – das Schiff legt pünktlich um 14:00 ab.

In der Umgebung nach Bremervörde zum Vördesee? Da gibt es nur ein Gasthaus, das abends öffnet und Preise hat, gegen die das Parkhotel günstig ist im Vergleich zum Service. Also, hm, ja! Teufelsmoor, da war ich lange nicht. Also Sachen gepackt und hin, zur Brücke über die Hamme mitten im Teufelsmoor. Bei der Gaststätte »Schamaika« (von der »Maribondo Stiftung«), in der Behinderte den Laden schmeissen.

Aber ja, es zog sich immer mehr zu, das »Schamaika« hatte geschlossen, der dazugehörige Kanuverleih ebenfalls. So richtig norddeutsche Tote Hose. Also ein Stück weiter zu einer übriggebliebenen Torfbahn. Und dann? Wieder nach Hause? Hm, Vegesack ist doch nicht weit, da wollte ich nochmal hin, nachdem ich vor zwei Jahren keinen Parkplatz gefunden hatte. Irgendein »Event«, ganz dubios. Ebenfalls dubios: Ich habe dort kein Deutsch gehört. Scheint ein orientalischer Mittelpunkt geworden zu sein.

Aber: Vegesack (ein Stadtteil von Bremen Nord) ist total heruntergekommen. Die Strandlust wird abgerissen, nachdem sie Generation von Menschen als Top-Hotel, Top-Restaurant und weithin bekanntes Café für seine Kuchen und Torten glücklich gemacht hat. Zuletzt war ein Türkenladen für türkische Hochzeiten drin, aber jetzt ist schon die Hälfte der Immobilie abgerissen. Da werden wohl extrateure Wohnung entstehen. Kohle machen ist die Devise, auch wenn der Ausblick auf die Industriegebäude und der Verkehrslärm durch Autos und Fähre direkt nebenan grausam ist.

Ein paar Eindrücke habe ich doch noch festgehalten. Negative Dinge lichte ich nicht mehr ab, ich versuche, nur noch die einigermassen intakten Szenen zu fotografieren. Mir fehlt in Norddeutschland inzwischen die »heile Welt«, über die sich ein Betrachter freuen kann.